Ehrenvorsitzender Peter Rogosch

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Rudolf Renz schlägt Peter Rogosch zum Ehrenvorsitzenden vor (Foto: Dr. Feucht)

Die Generalversammlung am 18. November 2014 war ein historischer Tag in der Geschichte des AKS: Peter Rogosch hat erklärt, nicht mehr für den Vorsitz zu kandidieren. Das ist eine Zäsur, die es nicht erlaubt, einfach zur TO überzugehen. Vorstand und Beirat hatten sich daher Gedanken gemacht, wie wir ihm danken können. Daher ging Rudolf Renz kurz auf sein bisheriges Wirken ein. 

Peter Rogosch regte 1981 als stellv. Vorsitzender der Metzinger VHS die Gründung eines Arbeitskreises Stadtgeschichte an. Zusammen mit Friedrich Lemmer bereitete er dessen Gründung vor, die im November 1981 mit 19 Personen erfolgte. Gemeinsam mit ihm führte er in der Anfangszeit den Arbeitskreis. Die Mitgliederversammlung wählte Peter Rogosch immer wieder zum 1. Vorsitzenden. Und das hat natürlich seine Gründe. Er hat es verstanden, nicht nur seinen Vorstand und Beirat, sondern immer wieder auch andere Mitglieder zu motivieren, für die Ziele des AKS ehrenamtlich mitzuarbeiten. Daraus ist der Mittwochskreis entstanden, der bis heute besteht. Mit unermüdlichem Einsatz, großer Kompetenz und vielen Ideen führte Peter Rogosch den AKS bis heute – 33 Jahre lang. 25 Jahre lang hat ihn dabei seine Frau Ulrike unterstützt.

Einige besondere Verdienste des zu Ehrenden sind zu nennen:

Ab 1983 gab der AKS eine Reihe von Publikationen heraus. Die Hauptreihe der „Metzinger Heimatblätter“ beschäftigt sich mit der Ortsgeschichte, der erste Band ist eine Geschichte der „Hindenburgschule“ (heute „Sieben-Keltern-Schule“). Weitere Titel folgten zur Geschichte der Stadtteile Neuhausen und Glems. Im Band 4 wurden die ältesten Chroniken von Metzingen neu aufgelegt und kommentiert. Die Hauptreihe der Metzinger Heimatblätter wurde in den Folgejahren ergänzt durch eine Sonderreihe, welche u. a. Ausstellungen des AKS begleitete. Daneben sind weitere Publikationen entstanden, u. a. zu dem in Metzingen geborenen Chemiker Christian Friedrich Schönbein und zur Martinskirche Metzingen. Bei der vom Stadtarchiv Metzingen herausgegebenen Publikation „Metzingen in der Zeit des Nationalsozialismus“ wirkte der AKS mit.

Die ersten „Rundschreiben“, die Mitgliederzeitschrift des AKS, die Sie alle kennen, wurden ausschließlich von Peter Rogosch gestaltet. Später kamen andere Autoren dazu. Im Jahr 2000 wurde die Zeitschrift in „Spuren“ umbenannt, Peter Rogosch hat bis 2005 die Redaktion geleitet. Wolfgang Köppl und Rolf Scheu hatten in diesen Jahren einen großen Anteil an der Fertigstellung der Zeitschrift.

Der AKS hat dafür geworben, dass ein Stadtarchivar berufen wird, er hat Ausstellungen vorbereitet, zu lokal- und landesgeschichtlichen Vorträgen eingeladen und sich an Grabungen des Landesdenkmalamts beteiligt. Er hat zahlreiche Exkursionen durchgeführt, darunter immer eine mehrtägige Jahresexkursion. Ich möchte hier ausdrücklich hervorheben, dass bei deren Planung und Durchführung sich Rolf Scheu große Verdienste erwarb. Schon 1989 hat der AKS zusammen mit der Stadtverwaltung Metzingen – wir hatten ja jetzt endlich einen kompetenten und arbeitsfreudigen Stadtarchivar – das 150. Jubiläum der Entdeckung des Ozons durch Christian Friedrich Schönbein mit einer Ausstellung gewürdigt. Viele von Ihnen werden sich noch an diese Ausstellung erinnern. Seit dieser Zeit hat sich der AKS an der Vorbereitung des 200. Geburtstages von Schönbein 1999 beteiligt, ein Forschungs- und Buchprojekt unterstützt und eine Ausstellung vorbereitet, die im „Schönbeinjahr“ 1999 drei Monate gezeigt wurde. Eine Exkursion auf den Spuren Schönbeins nach Basel und Combe Varin im Schweizer Hochjura wurde vorbereitet und ein Festakt zum 200. Geburtstag Schönbeins in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung organisiert.

Der AKS unterstützt die Familienforschung und Familientreffen. Er übernahm die Federführung bei Bürgerinitiativen zum Erhalt städtischer Bauten, so u. a. bei der Treppenanlage im Jugendstil, der „Buba-Mädles-Treppe“ neben der Sieben-Keltern-Schule.

Im Jahr 2000 wurde der AKS Metzingen von der Landesregierung als „vorbildliche Bürgeraktion“ ausgezeichnet.

Diese Aktivitäten – und nicht alle sind hier genannt worden – entstanden unter der Federführung von Peter Rogosch. Er kann mit gutem Recht als Spiritus Rector und Motor des AKS bezeichnet werden. Seine Leistung ist natürlich nur möglich gewesen, weil er andere Leute begeistern kann. Ohne seine Ideen, seinen unermüdlichen Einsatz, sein Organisationstalent und seine Fähigkeit, auf andere Leute zuzugehen, wäre der AKS Metzingen heute nicht das, was er offensichtlich ist: eine „vorbildliche Bürgeraktion“, die in Metzingen eine breite Resonanz hat und für die Identifikation der Bürger mit ihrer Stadt wichtig ist. Im Jahr 2006 erhielt Peter Rogosch zu unserer Freude für seinen Einsatz die Ehrennadel des Landes Baden-Württtemberg.

IMG_9859Die Mitgliederversammlung folgte dem Vorschlag von Vorstand und Beirat und wählte Peter Rogosch zum Dank und als Anerkennung für seine besonderen Verdienste einstimmig zum Ehrenvorsitzenden. Alle waren sich einig:

Er hat sich um den Arbeiskreis Stadtgeschichte – Geschichtsverein Metzingen verdient gemacht!